Herbstausstellung. Vernissage am Sonntag, 21. September 2025 um 11.30 Uhr
Natur und Kunst prägen grundlegend das menschliche Dasein. Jedoch ist es schwer zu sagen, wofür diese Begriffe genau stehen. Definitionen fallen nicht leicht. Natur und Kunst bilden eher Resonanzräume, die sich je nach Prägung und Erfahrung der Betrachter unterschiedlich füllen. Aber Resonanzräume überschneiden sich auch. Natur und Kunst können ineinander übergehen.
In der von Antje Ladiges-Specht kuratierten Herbstausstellung werden Werke norddeutscher Künstlerinnen und Künstler ausgestellt, die sich mit Natur auf je eigene Art befassen. Ein Anliegen mag sein, das Verhältnis des Menschen zur Natur zu verinnerlichen. Die Besucher der Ausstellung werden dazu ermuntert, sich auf die Gemeinsamkeiten einzulassen – auf die gleichrangige Kreativität von Natur und Kunst.
Die Ausstellung ist bis zum 26. Oktober geöffnet.
Öffnungszeiten: samstags + sonntags 13.00 – 17.00 Uhr und während der Kulturnacht am 2. Oktober (18.00 – 23.00 Uhr).
Zu den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern:
Matthias Bargholz
Matthias Bargholz malt, seit er denken kann – und die Natur war seine erste große Lehrerin. Schon als Junge hat er Bäume gezeichnet, Landschaften beobachtet, das Licht auf den Feldern. Viele Jahre lang hat er sich dann mit abstrakt-figurativen Formen beschäftigt.
Doch seit einigen Jahren ist er wieder zurückgekehrt zu seinen Ursprüngen. Heute malt er wieder Bäume – alte, eigenwillige, vom Leben gezeichnete Wesen. Für ihn hat sich damit ein Kreis geschlossen. Es ist kein Rückschritt, sondern eine Vertiefung. Die expressive Farbigkeit und die formale Freiheit seiner früheren Arbeiten begleiten ihn weiter, aber sie verbinden sich jetzt mit einer kontemplativen, fast meditativen Nähe zur Natur.
www.malerei-mbargo.de
Alexa Binnewies
Die künstlerische Arbeit von Alexa Binnewies ist von der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Klimawandels und dem menschlichen Einfluss auf die Umwelt geprägt. Für sie typisch sind farbenfrohe Bilder, aber die Ästhetik der Motive täuscht: Ihr Thema – die fortschreitende Vernichtung unseres Lebensraums – zieht unweigerlich nach sich, dass diese Arbeiten uns Menschen und unseren Umgang mit der Natur anklagen.
Da Insekten so wichtig für das ökologische Gleichgewicht und gleichzeitig so gefährdet sind, rückt die Künstlerin Käfer, Ameisen & Co in den Fokus ihrer Serie „Un-Welt“ und wirbt so für mehr Achtung und Aufmerksamkeit für faszinierende Tiere.
www.dasAtelier.de
Holger T. Kirk
Holger T. Kirk ist fotografierender Biologe. Ihn faszinieren alle Lebewesen. Für ihn machen alle Lebewesen das gleiche, aber jedes auf seine Weise: Sie aggregieren in der Ursuppe zu wunderlichen Geschöpfen und zappeln sich vermeintlich frei. Der Weg ist wild, schön, aber auch grausam. Zum Schönen in der Natur lässt sich „ja“ sagen, zum Grausamen „nein“, aber Auflehnung ist zwecklos.
Wenn Holger Kirk ein Mitgeschöpf fotografiert, dann fließen seine Gedanken ungefähr so: „Wer bist Du? Du bist schon ein wenig absurd. Bin ich auch so wie du?“ Da ist von allem etwas drin: Faszination an der Schöpfung, Verhaltensforschung, Evolutionstheorie und Freude, ein Teil des Ganzen zu sein.
www.holgerkirk.de
Irina Schwarz
Olivenbäume, die aus anbautechnischen Gründen das Feld räumen müssen; eine urige, kränkelnde Pappel, die auf einem Parkplatz zum Risikofaktor wird: Es gibt Situationen, in denen Bäume an ihrem ursprünglichen Standort nicht alt werden können. So entstand 2005 Irina Schwarz´ Projekt, diese Bäume kunstvoll am Leben zu erhalten, ihnen durch das Einfügen neuer Blätter aus anderen Hölzern oder anderem Material, neues Leben zu geben. Schwarz möchte dazu einladen, Bekanntes in einem anderen Umfeld anders und bewusster wahrzunehmen.
Um die schrecklichen Bilder von den nicht enden wollenden Waldbränden in Griechenland 2007 zu verarbeiten, sind die verbrannten Bäume entstanden. Die Arbeiten verbindet ein Hoffnungsschimmer: Kleine gesunde Blätter wachsen nach.
www.irinaschwarz.de
http://www.stiftung-herzogtum.de